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Weggis | Hotel ohne Rezeption II

Die Aufgabenstellung sah vor ein Konzept für ein Hotel ohne Rezeption zu erarbeiten. Die Parzelle befindet sich im Zentrum von Weggis. Anhand einer Geschichte soll das Konzept erklärt und eine architektonische Stimmung übermittelt werden.

Master Architektur | Fokus Material | Dozent: Prof. Dieter Geissbühler & Christian Zimmermann

→ master-architektur.ch/fokus-material

Geschichte | Als das Schiff kurz vor zehn Uhr morgens an der Schiffstation in Luzern in Richtung Weggis ablegt, ist Emma noch immer in Gedanken versunken. Bereits im Zug von Bern nach Luzern schwelgte sie in Erinnerungen an ihre Kindheit.

Ihr Vater hatte eine kleine Holzschnitzerei in Frutigen. Als Kind verbrachte Emma Stunden im Atelier ihres Vaters. Sie liebte es ihm bei der Arbeit zuzusehen. Manchmal durfte sie ihrem Vater auch helfen, die Holzfiguren zu schleifen und zu polieren. Der ganz spezielle Geruch der dabei entstand, ist bis heute fest in ihren Erinnerungen verankert. 

Als Emma vor ein paar Wochen im Internet nach Ideen für ein verlängertes Wochenende suchte, stiess sie auf das «Atelierhotel Weggis». Auf der Internetseite des Hotels konnte man sich für die unterschiedlichsten Workshops und Events anmelden. So suchte ein gewisser Hans Herbert aus Zürich Leute für einen Bildhauer-Workshop, eine Luisa

Zbinden aus Chur warb für einen Töpfer-Kurs. Doch es gab nicht nur handwerkliche Workshops. Man konnte sich auch für Kinoabende und diverse Konzerte anmelden. Emma scrollte in der langen Liste weiter und erblickte auf der zweiten Seite einen 3-Tages Workshop in Holzschnitzerei. Sofort war sie Feuer und Flamme. Das war genau das Richtige für ihr verlängertes Wochenende. Sie klickte auf den Link, den ein Herr Jakob Grüter aufgeschaltet hatte und meldete sich an.

«He, du bist doch Emma», eine Männerstimme reist sie aus ihren Gedanken. Das Schiff ist mittlerweile kurz vor Weggis. Als Emma hochblickt, erkennt sie den Mann. Es ist Jakob. In den vergangenen Tagen schrieben sie sich fast täglich. Emma und die anderen Teilnehmer des Workshops hatten noch unzählige Fragen an ihn. «Wo sind die anderen?», fragt Jakob. «Die kommen mit dem nächsten Schiff, ich wollte schon früher anreisen.», antwortet Emma. «Gut, dann können wir gemeinsam zum Hotel gehen. Vielleicht sehen wir dann noch,

wie das Holz angeliefert wird.» sagt Jakob erwartungsvoll.

Die beiden unterhalten sich und Jakob erzählt ihr von seiner Leidenschaft für die Holzschnitzerei. In gewisser Weise erkennt Emma in Jakob ihren Vater.

Als das Schiff an der Schiffstation in Weggis anlegt, gehen Emma und Jakob gemeinsam von Bord. Jakob scheint den Weg zum Hotel zu kennen. Emma folgt ihm. Als die beiden an einem überdachten Platz direkt am See vorbeigehen, erkennt Emma das Hotel. Ein mächtiges, zur Strasse hin weit hinunterreichendes Dach, das wie eine riesige Kapuze das ganze Haus überdeckt, ist das Erste was ihr ins Auge fällt.

«Sieh da, unser Holz wird gerade angeliefert.», Jakob zeigt auf einen Lastwagen, der sich in einem überdeckten Aussenraum unterhalb des mächtigen Daches befindet. Emma erkennt, dass der Raum quer durch das Gebäude verläuft und den unteren Teil des Gebäudes in zwei Teile zu teilen scheint.

«Dort befindet sich auch der Eingang zu den Hotelzimmern und zu dem Atelierraum.», erklärt ihr Jakob. Die beiden schreiten darauf zu.

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