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Luzern | Stadthaus II

Das Stadthaus befindet sich im Zentrum von Luzern und beherbergt nebst einem Restaurant im Erdgeschoss auch Büroräumlichkeiten. Grundlage des Entwurfs war eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Werk von Jože Plečnik.

Bachelor Architektur | Architektur und Tektonik | Dozent: Christoph Mathys

Aufgabenstellung | Die Parzelle befindet sich an der Ecke einer Blockrandbebauung am Kauffmannweg im Hischmattquartier in Luzern. Das Umfeld zeichnet sich durch seine schachbrettartig angelegten Strassenzüge und einen hohen Anteil an Blockrandbauten der Gründerzeit aus. Auf der zu bearbeitenden Parzelle steht momentan ein eingeschossiger, desolater Bau, welcher von der katholischen Kirche als Versammlungsraum genutzt wird. Im Rahmen des Projektes wird dieser abgerissen.

Der unfertige Block bildet gewissermassen die Ausnahme der ansonsten sehr regelhaften Bebauungsstruktur. Im Gegensatz zu den umgebenden Blockrandbauten gibt es hier keinen Innenhof mehr. Die Abmessungen dafür sind zu klein. Besonderes Augenmerk ist daher auch auf die Belichtung der unmittelbar angrenzenden Wohnbauten zu legen. Da die Parzelle etwas abseits von den grossen Personenströmen an einer verkehrstechnischen Sackgasse liegt, bietet sich der

Ort umso mehr an, neben architektonischen, auch städtebauliche Fragen zu beantworten. Denn die gewählte volumetrische Setzung hat hier auch die Erzeugung von Öffentlichkeit zur Aufgabe. Neben der Schaffung stadträumlicher Qualitäten interessieren wir uns auch für die gewählten konstruktiven Detaillösungen in diesem Kontext. Dem Stadtkörper wollen wir hier kein neues Gepräge oktroyieren, sondern den Bestand und dessen Qualitäten erkennen, davon lernen und ihn weiterweben und komplementieren.
Die Ikonografie eines Hauses soll der Ikonografie der Stadt weichen. Der gestalterische Schulterschluss ist uns hier wichtiger als die solitäre Wirkung eines Einzelnen.

Raumprogramm | Im Sinne der vorhandenen Quartierstruktur entwerfen wir ein Bürogebäude mit Bistro und Vermögenszentrum im Erdgeschoss, in den Obergeschossen befinden sich die zum Beratungszentrum gehörenden Büroräume.

Das Bistro bedarf keiner Küche und damit keiner aufwändigen Lüftungsanlage. Die Esswaren werden im Barbereich aufbereitet oder frisch als Convenience Food angeliefert. Lediglich im Untergeschoss sind die nötigen Technik-, Lager- und Sanitärräume vorzusehen. Inwiefern eine Bestuhlung im Aussenraum angeboten wird kann je nach Projektvorschlag unterschiedlich aufgezeigt werden. Ob sich die Erdgeschossnutzungen auf zwei Geschosse erstrecken liegt ebenfalls im Ermessen des Verfassers bzw. der Verfasserin.
In den oberen Geschossen befinden sich die Büroräume des Vermögenszentrums, um Kunden persönlich und vertieft beraten zu können. Es ist auch denkbar, dass die oberen Geschosse an weitere Nutzer vermietet werden können. Dadurch werden verschieden geartete Eingangssituationen und Erschliessungswege bzw. Treppen im Haus nötig, für die adäquate Antworten zu liefern sind. Neben den Büros werden Räume für die Kundenbetreuung, Sitzungszimmer und die für Bürobauten üblichen

Nebenräume benötigt. Überlegungen zu flexiblen Raumaufteilungen sind den oft wechselnden Ansprüchen der Mieterschaft geschuldet und in die Überlegungen miteinzubeziehen. Auf den ersten Blick besteht das zu entwerfende Gebäude aus einem Erdgeschoss, vier Ober- geschossen und einem allfälligen Attikageschoss. Die Geschossflächen und volumetrische Entwicklungen dazu sind je nach ortsbaulicher Haltung interpretierbar.

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